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Am Sonntag früh war es endlich wieder so weit: Mopped gut bepackt, Tank voll - und der FCN (Frührenter-Club-Neubeckum) stand schon zum Frühstücksausflug nach Nordkirchen bereit.


Von Nordkirchen ging es gleich weiter Richtung Antwerpen, wo ich meine erste Pause verbrachte. Zunächst erkundete ich den Hafen ein wenig zu Fuß, später mit dem Motorrad. Ich musste erst noch begreifen, dass ich auf Reise bin und konnte mich daher nicht groß für Antwerpen begeistern. Das wechselhafte Wetter spielte sicherlich auch eine Rolle.


Hinter Antwerpen machte ich noch an der Autobahn zum Tanken halt, aß ne 1/2 Pizza für 9 € und amüsierte mich über die dort herum laufende Hühnerfamilie.

Später im Grenzgebiet von Frankreich aber kam die Erkenntnis so gaaanz allmählich, als ich ruhig an den bunten Wiesen der Normandie vorbeizog: Ein Grinsen machte sich unter meinem Helm breit und ich saugte die neue Umgebung immer intensiever in mich auf. Ich bin auf Reise !

Frankreich ist so wunderschön, weshalb meine Entscheidung, in der Nähe von Dunkeque zu campen, goldrichtig war. Ich fand bei Zuydcoote einen netten, ruhigen Campingplatz direkt hinter den Dünen am Meer gelegen.


Die Dünen haben es mir angetan, sodass ich mehrmals über Stunden bis spät abends dieselbigen durchwanderte. Allerdings waren die vielen Wege ziemlich gleich, sodass die Orientierung nicht ganz leicht war. Gerade zum Sonnenuntergang wurde es noch ganz schön Dunkel und der Weg zum Camp zog sich hin. Dafür hatte ich mehrere Stunden allein für mich um den ungelösten Gedanken meines Alltages beizukommen.


Zum Essen hab ich von einem Imbissstand Baguette mit Pommes gekriegt (Bestellt war Bratwurst m. Pommes ;o) . Ich frag mich heute noch, ob die mich veräppelt haben, oder dort wirklich so gegessen wird ?! Die Franzosen sind schnell mit einem freundlichen "Bonjour" dabei, aber wenn man etwas fragt, zeigen sie wenig Interesse daran einen zu verstehen. Zumindest die, die ich ansprach..Ohne französisch zu sprechen ist´s jedenfalls schwer.


Auf der Fähre von Calais nach Dover traf ich Rob den Schotten, der gerade von Spanien kam und schon 10.000Km im Sattel saß. Er hatte das lachende und weinende Auge einer umbeschreiblichen Reise im Gesicht. Wohl wie ich dahmals bei Budapest, als die Karpaten-Reise sich dem Ende neigte.Mit seiner Heimreise begann mein Abenteuer und ich war motiviert jetzt richtig Gas zu geben. Mit Rob quatschte ich mich so fest, dass wir als letzte das Schiff verliessen.. Ich folgte Ihm noch so einige Kilometer über die Autobahn, bis ich dann eine beliebige Ausfahrt nahm, um die Landschaft kennenzulernen. Hujui, der Linksverkehr ist für konditionierte Rechtsfahrer stark gewöhnungsbedürftig.. Rob gab mir noch den heißen Tip mit, sich vor allem morgens vor der Abfahrt damit gedanklich auseinanderzusetzen, denn schlaftrunken neigt man schnell zu konditionierten Verhaltensmustern...



Die Landschaft, mit einem angrenzenden Park lud mich schon wieder ein, eine ausführliche Begehung zu machen und meinen ersten englischen Garten (München zählt nicht)  ausgiebig zu erkunden. Direkt am Strand gelegen hatte auch dieser so seinen Reiz, doch nun wollte ich es wissen: Ich wollte heut noch Stonehenge sehen, und entschloss mich jetzt geradewegs dorthin zu cruisen.

Die Strecke war teils verregnet, die Landschaft mit Ihren vielen Eichen (Oak´s) doch recht nett, das Wetter macht die Reise insgesamt doch etwas trist.

Die letzten 20 Km vor Stongehenge nach 4 Std. im Sattel überholte ich noch einen LKW. Plötzlich krachte es im Motor, keine Kraft am Hinterrad.. ich schaltete runter und rollte geradewegs auf eine Tankstelle zu, stellte das Mopped ab, testete alles, startete den Motor erneut und konnte komischerweise ganz normal losfahren.. Ich fuhr so kurz vorm Ziel die letzten Kilometer bis nach Stonehenge vorsichtig weiter, verlor noch in der letzten Kurve vor dem Parkplatz den 3. Gang..Besichtigte kurz die "touri-attraction", suchte noch ein kleines Steinchen an einem Monolith für zu Hause und fuhr vorsichtig gen Heimat, da nun klar war: Getriebeschaden.


Ich übernachtete kurz vor Dover noch bei einem B & B (Bed & Breakfast) für rd. 38 € und war froh in einem Bett schlafen zu können, immerhin war die heutige Fahrt deutlich länger als geplant, da die Rückfahrt erst Tage später stattfinden sollte.

Am nächsten Tag wollte ich bis nach Hause fahren, und schlug mich ab 08.00h geradewegs Richtung Hafen durch. Dort angekommen fuhr die Fähre schon eine halbe Std. später los, sodass ich schonmal mit meinem defekten Motorrad von der Insel gekommen bin. Die weitere Fahrt nach dem Hafen in Calais, war sehr strapaziös, da ich seit Stongehenge nie schneller als 80 Km/h gefahren bin um das Getriebe zu schonen, und erst um 22.30h zu Hause angekommen bin. 


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